Man unterscheidet zwei große Sortimente an Baustoffen, die natürlichen und die giftigen. Während früher auf giftige Baustoffe großzügig zugegriffen wurde, ist in den letzten Jahren ein Umdenken diesbezüglich erfolgt. Nicht selten verursachen die giftigen Baustoffe typische Hauskrankheiten wie Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Unwohlsein, Konzentrationsmangel, Kreislaufstörungen, Kopfschmerzen, Migräne, Nervosität, Depression, Rheuma, Gicht, Allergie und im schlimmsten Fall sogar Krebs. Diese Krankheiten bzw. Beschwerden werden nicht selten durch Schadstoffe verursacht, die in den Baustoffen unserer Wohnung vorhanden sind. Formaldehyd findet man auch im natürlichen Holz und sogar im Menschen, allerdings nur in ganz geringer Dosierung.
Holzwerkstoffe dürfen nur dann verarbeitet werden, wenn die durch den Holzwerkstoff verursachte Ausgleichskonzentration des Formalin in der Luft 0,05 ppm nicht überschreitet. Formalin ist ein farbloses, stechend riechendes und gesundheitsschädigendes Gas, dessen Emission zu Allergien führen kann. Die für die Innenverkleidung im Haus eingesetzten Holzwerkstoffplatten sollten daher auf alle Fälle formaldehydfrei verleimt sein. Auch Farben und Lacke können gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Trotzdem muss auf farbige Gestaltungen nicht verzichtet werden.
Viele Häuser aus Holz sind zumeist farbig gestrichen, nicht selten haftet dem farblos- dunklem und etwas eintönigen Patina-Dekor im Holzständerbau die Nachsage Müsli-Haus an.
Im Zusammenspiel mit dem ungewohnten und klobigen Design der modernen Pultdach-Energiesparhäuser sicher keine unbegründete Kritik. Werden diesbezüglich Farben verwendet, empfiehlt es sich, ausschließlich wasserlösliche Lacke und Naturfarben anzuwenden.
Empfehlenswert ist es, handelsübliche Farben und Lacke nur zu kaufen, wenn sämtliche Inhaltsstoffe auf der Dose aufgeführt sind. Dasselbe gilt auch für Leime, Kleber, Imprägniermittel und Pflegemittel die zur toxikologischen Belastung im Haus beitragen könnten.
Zu den sogenannten Giften gehören auch Fungizide, die in Holzschutzmitteln angewendet werden.
Sogar Tapetenkleister können schädliche Lösungsmittel enthalten. Neben dem Formalin zählen zu den bösartigen Giftstoffen Asbest und Benzol. Holzdielen sollten gewachst oder biologisch gelaugt werden. Als Holzschutzmittel eignen sich Bienenwachs oder Lärchenholzsalbe. Stützbalken können mit Bohrsalzen behandelt werden, Bodenbeläge sollten ohne Klebstoffe oder mit Klebeband verlegt werden.
Ökologische Baustoffe
Die meisten ökologischen Baustoffe sind gar nicht neu, sondern haben eine lange Tradition. Selbst mit Sägespänen als Reststoffe der Holzwirtschaft könnte der Bedarf an Wärmedämmstoffen mehrfach gedeckt werden. Zusätzlich stehen dem Verbraucher Schafwolle, Baumwolle, Flachs, Hanf, Stroh, Rinde, Kork, Chinaschilf und Bläton zur Verfügung. Lem ist wärmedämmend, wärmespeichernd und schalldämmend und bietet ein behagliches Raumklima mit hohen Oberflächentemperaturen.
Fazit: Die Liste an ökologischen Baustoffen könnte noch endlos fortgeführt werden. Oft sind ökologische Baustoffe sogar billiger und effektiver als die giftigen Baustoffe.