Schon die alten Griechen krochen durch ihre Gärten und auch die Ägypter taten es. Vor allem auf die ägyptische Gartenkunst haben wir einen guten Rückblick. Das haben wir den archäologischen Ausgrabungen, vielen Grabinschriften und natürlich vor allem den zahlreichen erhalten gebliebenen Wandmalereien zu verdanken.
So fand sich beispielsweise im Grab des Pharaos Mentuhotep aus 2061 vor Christus, ein wunderschönes Gartenmodell. Die Pyramiden, so können wir daraus schließen, die heute mitten in der Wüste, nahe der Großstadt stehen, waren einst von blühenden Parkanlagen umgeben. Gärten hatten auch hier einen ganz konkreten Bezug zur Religiosität, die im allgemeinen naturorientierter als im Westen agierte.
Die Religiösen Rituale und Traditionen des Ostens und der asiatischen Religionen im Allgemeinen zeigen sehr viel deutlichere Bezüge zu dem, was auch die Indianer, die Aborigines, viele alte Kulte und spirituelle Einstellungen des Ostens im übertragenen Sinne als „Mutter Erde“ bezeichnet haben. Hier gab es Getränke- und Speiseopfer, zentral angelegte Teiche spielten eine wichtige Rolle in den Zeremonien, Alleen und Gemüsegärten, Blumenbeete, Wiesenhaine – alles mühselig der staubtrockenen Wüste abgerungen.
Die Symmetrie der Anlagen, ausgehend von „göttlicher“ Geometrie, ist magisch. Sie findet sich aus genau aus diesem Grunde immer wieder, in scheinbar perfekten architektonischen Gebilden. Der Garten symbolisierte im alten Ägypten das Leben schlechthin. Die Dattelpalmen, die darin wuchsen, spendeten nahrhaftes, süßes Fleisch, aus dem Holz der Tamarisken konnten Möbel und Gerätschaften hergestellt werden. Dies alles erreichte seinen faszinierenden Höhepunkt in der Zeit um 1500 vor Christus.
Pracht ohne Ende
Nicht kleckern sondern klotzen. Diesem Gedanken wurde von den Mächtigen nachhaltig Rechnung getragen. Was da in die Landschaften gestellt wurde, waren keine Gärten mehr, sondern gigantische künstliche Parkanalgen, von den verschiedensten Motiven inspiriert. Die Assyrer gefielen sich darin, die originellsten Tierarten in ihren Gärten zu beherbergen. Affen, Krokodile, Elefanten.
Auch Yaks, ganze Schafherden hielten sich die Herrscher in ihren ausgedehnten Naturanlagen. Auch sind die Parks und Gärten Grundlage der Artenvielfalt. Was den großen Parkanalgenbauern und Gartenarchitekten nämlich hoch anzurechnen ist, sind die vielen exotischen Pflanzen, Obstarten, Bäume und Sträucher, Blumen, die auf diese Art Einzug fanden in Gefilde, in denen sie natürlicherweise eigentlich nicht vorkommen.